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Psychotherapie

In einer geschützten Umgebung kann der Patient mit seinem Therapeuten offen über sich und sein Anliegen sprechen.
Damit wird dem Patienten ein Raum eröffnet, schmerzliche und traumatische Erfahrungen, ängstigende Gedanken und Erinnerungen, positive und negative Gefühle und Impulse gedanklich dem Therapeuten und sich selbst gegenüber zuzulassen, mitzuteilen und auch zu regulieren.
Durch die besonderen Rahmenbedingungen der therapeutischen Gespräche können sich unbewusste Konfliktmuster in der therapeutischen Beziehung abbilden, erkannt, erlebt, benannt und damit vom Patienten bewusst verarbeitet werden.

Zu den Rahmenbedingungen gehören unter anderem:

  • feste, verlässliche und regelmäßige Termine,
  • die Neutralität und Unabhängigkeit des Therapeuten;
  • die Sicherheit, dass nichts aus der Therapie vom Therapeuten aus Eigennutz missbraucht wird;
  • Diskretion gegenüber allem, was geäußert wird;
  • die Freiheit, über alles zu sprechen, was in den Sinn kommt, auch wenn es zunächst unsinnig oder unschicklich vorkommen mag.

In diesem geschützten Rahmen können Zusammenhänge zwischen dem aktuellen Leiden und seinen unbewussten und verborgenen Gründen erlebt und erkannt werden, die der Patient aus eigener Kraft und Willensanstrengung nicht auffinden, ertragen oder bewältigen kann.
Psychotherapie umfasst damit auch die Entwicklung neuer Lösungen und Handlungsmuster im Umgang mit sich selbst und anderen. Die verbesserten Konfliktbewältigungen machen belastbarer, leistungsfähiger, lebensfreudiger und liebesfähiger.
Dass eine seelische Krankheit nicht nur seelisches Leid und Arbeit bedeutet, sondern durch Psychotherapie auch zur Quelle neuer Kraft werden kann, ist eine bedeutsame und stärkende Erfahrung.

Unsere Gedanken haben eine ungeheure Kraft. Es ist in unsere Entscheidung gelegt, diese Macht zu unserem Nutzen oder Schaden einzusetzen. Mit der Kraft der Gedanken bestimmen wir nicht nur über Gesundheit und Krankheit, sondern unsere Gedanken sind unser Schicksal. Das ist eine Gesetzmäßigkeit, der sich keiner entziehen kann; aber gleichzeitig eine wunderbare Chance.
(William James, amerikanischer Philosoph und Psychologe, 1842 - 1910)